1728
Die erste Erwähnung der Kalborner Mühle erfolgte bei der Taufe des Müllersohnes Cornelius Reuler. Die genaue Gründungszeit ist unbekannt. Höchstwahrscheinlich ist die Mühle aber älter.
1730
Die Mühle war über einen Zeitraum von 252 Jahren in der Hand von sechs aufeinanderfolgenden Generationen von Müllern. Die Kalborner Mühle war eine Bannmühle, d.h. alle Untertanen eines Grundherren mussten ihr Getreide hier mahlen lassen. Die Bauern kamen aus umliegenden Dörfern sowohl aus Luxemburg als auch aus Deutschland. Es gab einen Kundendienst, bei dem die mühleneigenen Pferde Getreidekarren transportierten, dies war wichtig, da nicht alle gebannten Untertanen über ein Gespann verfügten.
1800
Spätestens ab diesem Jahr gehörte die Mühle der Familie Lentz. Zunächst war die Mühle noch Eigentum vom Herrn von Ouren und Graf Lannoy aus Clerf. Die Müller waren Pächter.
1824
Die Mühle bestand laut Katasterplan aus drei getrennten Gebäuden. Die Mühle und das Wohnhaus lagen unter einem Dach. Die Mühle besaß einen Stall für Schweine und Hühner und ein eigenes Gebäude für die Pferde. In der Mühle wurde Hafer, Roggen und Buchweizen gemahlen. Der Antrieb erfolgte über ein Wasserrad und die Mahlleistung betrug zwei Doppelzentner am Tag.
1857
Die Mühle wurde unter Johann Lentz um 1857 umgebaut. Ein Hinweis auf den Umbau ist der große rötliche Stein über der ehemaligen Eingangstür des Wohnhauses mit der Aufschrift „Johann Lentz 1857“. Sie wurde auf drei Mahlgänge mit drei oberschlächtigen Rädern erweitert, die drei Mühlensteine antrieben. Ein unterschlächtiges Mühlenrad aus Eisen bediente den Dresch- und Sägebetrieb.
1941
Der Mahlbetrieb wurde von den deutschen Behörden geschlossen, nachdem im Zweiten Weltkrieg das Luxemburger Land besetzt wurde.
1944/1945
Die Müllerfamilie musste in der Rundstedtoffensive die Mühle mitten im Winter verlassen. Vermutlich wurde die Mühle für den Divisionsstab hergerichtet, um von dort den Kampf um das Clerftal zu leiten. Die Geschwister Marie, Michel und Emile Lentz kamen nach dem Krieg zurück und wurden die letzten Bewohner der nach dem Krieg nicht mehr funktionsfähigen Mühle.
1982
Die letzte Bewohnerin und Eigentümerin Marie Lentz verstarb im März. Zu Zeiten ihres Vaters hatten hier noch 15 Menschen gelebt. Die Mühle wurde Ende des Jahres versteigert. Nachdem der Bau eines Campingplatzes und eines Feriendorfes abgelehnt wurden, wurde ein Umbau der bestehenden Gebäude gestattet. Jedoch kam es während der Bauarbeiten zu einem Baustopp aufgrund von „non observation des conditions d‘autorisation“.
Später (1991) wurde ebenfalls der Bau eines Restaurant-Hotel abgelehnt und somit wurden die Grundstücke und Gebäude für den Besitzer uninteressant und die Mühle wurde zum Verkauf angeboten. 1980 waren alle Gebäude noch vollständig, doch das ehemalige Mühlengebäude wurde im Zuge der Bauarbeiten abgerissen.
1997
Die Stiftung natur&ëmwelt – Hëllef fir d‘Natur kaufte den stark heruntergekommenen Besitz. Seitdem wurden zwei Gebäude komplett renoviert und in Stand gesetzt.
2008
Fertigstellung der Muschelaufzuchtstation.
2016
Fertigstellung Wassererlebniszentrum und Natura 2000 Saal.