Videoprojekt – E staarkt Benevolat am Naturschutz
„E staarkt Benevolat am Naturschutz“ ist ein vom Ministerium für Umwelt, Klima und nachhaltige Entwicklung ko-finanziertes Videoprojekt. Hierfür werden 15 kurze Videos produziert, die aus einem Mix aus Videoaufnahmen, Grafikinfos und Comics bestehen. Es werden Lexikon-ähnlich verschiedene Themen erläutert und dabei auf die Wichtigkeit des Ehrenamtes hingewiesen.
G wie Grouss Botz
natur&ëmwelt hat vor mehr als 40 Jahren die erste „Grouss Botz“ ins Leben gerufen. Heute ist es das Ziel dieser Kampagne, die respektlose Haltung gegenüber der Umwelt durch die Sensibilisierung der Öffentlichkeit zu beheben. Es geht darum, den in die Natur geworfenen Abfall zu sammeln und damit eine nachhaltige Verhaltensänderung bei allen zu bewirken. Im Rahmen des hundertjährigen Geburtstages hat natur&ëmwelt eine neue Herausforderung gestellt: „100 km propper Baachen“, die Sammlung von Abfällen entlang von 100 km Wasserläufen.
R wie Regulus Junior Club
Die Idee Aktivitäten im Bereich Naturschutz für Kinder zu organisieren bestand schon seit langem und seit 1987 war eine Jugendgruppe der Lëtzebuerger Natur- a Vulleschutzliga aktiv um Kindern die Natur mit Flora und Fauna zu erklären und dabei junge Naturschützer auszubilden. Am 28. Oktober 1997 war dann die Gründung des noch heute aktiven Kinderclubs mit dem bedeutenden Namen „Regulus Junior-Club“, da das Wintergoldhähnchen (Regulus regulus) bereits der Wappenvogel der LNVL war. Ziel des Clubs war und ist alle Kinder, die sich für die Natur interessieren zu vereinen um gemeinsam auf Entdeckungsreisen zu gehen. Auch hier ist die Arbeit der Freiwilligen ausschlaggebend und eine große Stütze zum Gelingen der Aktivitäten.
N wie Naschtkëscht
Die Suche nach den eigenen vier Wänden gestaltet sich für viele Vögel als äußerst schwierig, besonders diejenigen, die nicht einfach aus Halmen und Ästchen ein kunstvolles Nest in die Hecke bauen. Höhlenbrüter, zu denen die Blau-, Kohl-, Weiden- und Tannenmeise, Stare, Kleiber, Sperlinge und Trauerschnäpper gehören, sind auf einen kleinen Schutzraum wie Baumhöhlen oder Mauerritze angewiesen. Auch Garten- und Hausrotschwanz sowie die Bachstelzen ziehen in Nistkästen ein, wenn sie nicht völlig abgedunkelt sind, also wie eine Halbhöhle gebaut sind. Bis März sollte man einen neuen Nistkasten aufgehängt haben, denn dann startet für viele Vögel die Brutsaison. Doch auch jetzt kann man noch Kästen aufhängen. Bei vielen Vögeln gibt es eine Zweit- oder Drittbrut und die Brutsaison dauert bis Juli. Da ist manches Ausweichquartier gefragt.
S wie Storch
Als 2013 der Weißstorch (lux. Wäisse Storch oder Stuerk) erstmals in Luxemburg brütete, war die Freude unter den Naturschützern groß, denn der Vogel hatte sich das renaturierte Azettetal bei Noertzange herausgesucht. Aber wussten Sie, dass der Schwarzstorch häufiger bei uns ist als der Weißstorch und was macht eigentlich die Magie des Schwarzstorches aus? Eigentlich ist doch der Weißstorch der bekanntere Vogel, der die Babys bringt, der gut erkennbar in Wiesen und Feldern umherstolziert und sein Nest auf Häusern und Schornsteinen erbaut. Der Schwarzstorch ist das scheue Gegenpendant, der zurückgezogen in großen Wäldern lebt, Fische frisst und nur schwer zu beobachten ist. In Luxemburg brütet der Schwaarze Stuerk seit 1993. Um die Störche zu unterstützen, greift natur&ëmwelt zur XXL-Variante der handelsüblichen Nisthilfen, den Kunsthorsten. Beim Bau dieser wird natur&ëmwelt tatkräftig von ihren ehrenamtlichen Helfern unterstützt.
I wie Insekten
Insekten, deren bekanntestes gemeinsames Merkmal die sechs Beine sind, gab es bereits vor 400 Millionen Jahren, wodurch sie die mit Abstand älteste und zugleich artenreichste Klasse unseres Tierreiches darstellen. Heute sind über 1,3 Millionen Arten beschrieben, wobei Wissenschaftler vom Zehnfachen ausgehen. Ihren Erfolg haben die Insekten ihrer enormen Anpassungsfähigkeit zu verdanken. Es gibt jedoch immer weniger Insekten, was auch katastrophale Auswirkungen auf andere Arten wie Vögel oder Fledermäuse hat. natur&ëmwelt plädiert daher konsequent für eine nachhaltige Landwirtschaft. Doch auch jeder Einzelne kann bei der Gestaltung und bei der Gestaltung des eigenen Gartens oder Balkons seinen Beitrag zur Artenvielfalt leisten. Hier gilt das gleiche wie in der offenen Landschaft: Reichlich blühende Pflanzen schaffen Nahrungsvielfalt; diverse Strukturen bieten Schutz und Unterschlupf; und etwas Handarbeit ermöglicht den Verzicht auf giftige Pestizide.
K wie Kachékipp
„Kachen a Brachen mat Äppel“, damit hat es angefangen. Engagierte Naturschützer kreierten ein Koch- und Backbuch mit vielen Apfelrezepten, nicht zuletzt mit dem Ziel, Obst aus Bongerten interessant zu machen und eine Verwertung aufzuzeigen. Schnell kamen Kirschen, Zwetschen und Mirabellen, Birnen und Quitten- Bücher hinzu. In diesem Kontext wird auch seit 2010 der Kochkurs Biogenoss mit Annette Conrad im Haus vun der Natur zweimal jährlich angeboten. Saisonale, regionale aber auch « zero-waste » Rezepte mit biologischen Lebensmitteln stehen auf der Tagesordnung. Eine letzte, aber sehr wichtige Aufgabe der ehrenamtlichen Kachékipp ist das kulinarische Angebot beim Fest vun der Natur in Kockelscheuer, wo sie jedes Jahr, neben Gegrilltem, zwei biologische Gerichte zubereiten.
B wie Beréngung
Um 1900 begannen die ersten Vogelforscher in Europa Vögel mit Aluminiumringen zu beringen, um sie individuell zu unterscheiden. In Luxemburg tat dies Jean Morbach, Gründer der Lëtzebuerger Vulleschutzliga (heute natur&ëmwelt), erstmals in den 30er Jahren, ehe Raymond Peltzer aus Esch/Alzette diese Tätigkeit anfangs der 1960er Jahre mit dem Netzfang verfeinerte. In Luxemburg ist die Centrale Ornithologique für alle Belange der Vogelberingung zuständig. Alljährlich werden in Luxemburg etwa 25.000-35.000 Vögel mit Ringen der belgischen Beringungszentrale beringt; die Arbeitsgruppe Beringung zählt 2020 31 Beringer (größtenteils Bénévole) und 15 Praktikanten in ihren Reihen. Durch den technischen Fortschritt ist es seit Ende der 90er Jahre möglich, Vögel mit Satellitensendern und Peilsendern auszustatten und somit ihre Migrationen Tag für Tag zu verfolgen.
V wie Vullenzuch
Ein Traum eines jeden Vogelbeobachters ist es, einmal wie Nils Holgersson mit den Zugvögeln zu verreisen. Diese eindrucksvollen Flüge sind jedoch sehr gefährlich, denn mehr als 60% der Jungvögel eines Jahres schaffen es leider nicht wiederzukommen. Überall gehen durch Bautätigkeiten oder Verkehr wichtige Rastplätze einfach verloren und der Druck durch illegale Jagd gerade in den südeuropäischen Regionen und Afrika steigt immer mehr an. Deshalb brauchen Zugvögel unseren Schutz und auf ihrer Reise wichtige „Energie-Tankstellen“, wie z.B. Feuchtgebiete, in denen sie Futter finden. In diesem Kontext organisiert natur&ëmwelt seit über 25 Jahren gemeinsam mit anderen europäischen BirdLife Partnern Sensibilisierungsveranstaltungen um Zugvögel zu beobachten.
C wie Chantiers nature
natur&ëmwelt veranstaltet, zusammen mit den lokalen Sektionen, seit mehreren Jahren die sogenannten Chantiers nature. Von September bis März werden Arbeitstage organisiert an denen sich naturbegeisterte, motivierte und interessierte Menschen auf unterschiedlichen Reserven der natur&ëmwelt Fondation Hëllef fir d’Natur aktiv für die Natur, und vor allem den Erhalt der Artenvielfalt und gesunder Ökosysteme einsetzen können. Die Chantiers nature eignen sich für Individuen und Gruppen, die Spaß an einer rekreativen, körperlichen Arbeit haben und sich gerne an einem Naturschutzprojekt beteiligen wollen, unabhängig von Kraft, Alter, Sprache oder (Vor-)Wissen.
U wie Uebstbongert
Bongerten (Obstgärten) sind besonders wertvolle Biotope unserer Kulturlandschaft. Zahlreichen Tier- und Pflanzenarten bieten sie einen geeigneten Lebensraum. Menschen bieten sie Obst und das Vieh kann dort weiden. Allerdings sind die Bongerten immer stärker bedroht. In den letzten hundert Jahren gab es jedoche einen Bestandsrückgang von 90%. Um diese Lebensräume und ihre Bewohner zu schützen organisiert natur&ëmwelt mit Hilfe ihrer Bénévolen jedes Jahr verschiedene Veranstaltungen für die ganze Familie zur Pflege der Bongerten, zum Schneiden und Pflanzen, aber auch zur Obsternte.
A wie Ausstellung
Bei der pädagogischen Arbeit von natur&ëmwelt spielen Ausstellungen eine große Rolle. Die aktuellen Ausstellungen enthalten zum Teil interaktive Elemente, Quizspiele oder arbeiten mit modernster Technik, wie der „virtuellen Realität“ und Apps. Somit können die Besucher selbstständig auf Entdeckungsreise gehen. Die meisten Ausstellungen sind zweisprachig in Deutsch und Französisch aufgebaut. Gesucht werden immer wieder Benevole, die nach vorheriger Einarbeitung selbstständig durch die Ausstellungen führen können.
W wie Waasservullenzielung
Der Januar steht ganz im Zeichen der Vogelbeobachtung. Zum einen findet am nächsten Wochenende die jährliche Zählung der Wasservögel entlang von Mosel, Sauer, Alzette und den größten Seen und Weihern statt. In Luxemburg trägt die Centrale ornithologique (COL) jedes Jahr mit der Hilfe von 30 benevol-engagierten Feldornithologen und-ornithologinnen die Daten des Großherzogtums zusammen. Zum anderen ruft natur&ëmwelt am letzten Wochenende im Januar (vom 29. bis zum 31.) Naturbeobachter dazu auf, während einer Stunde die Vögel im eigenen Garten oder Balkon zu zählen. Die sogenannte Wantervullenzielung ist Luxemburgs größte ornithologische Mitmachaktion.
L wie Landschaftsfleeg
Einer der Hauptaktivitätsbereiche von natur&ëmwelt ist der Schutz ökologisch wertvoller Flächen. Um diese Gebiete zu sichern, ist eine aktive Pflege vonnöten. Ziel ist die Erhaltung, Verbesserung und Wiederherstellung der Artenvielfalt. In diesem Rahmen organisiert natur&ëmwelt von September bis Ende März eine ganze Reihe von Naturschutzarbeiten (Chantiers nature) an. Kopfweiden pflegen, Entbuschen, Hecken und Bäume pflanzen: nur einige der vielfältigen Aufgaben, die hierbei im Fokus stehen. natur&ëmwelt bemüht die Kopfweiden regelmäßig zurück zu schneiden und so ein wichtiges Landschaftselement und Lebensraum zu erhalten. Hierbei benötigt natur&ëmwelt zahlreiche helfende Hände der Bénévolen, um diese Arbeiten stemmen zu können.
P wie Politesche Naturschutz
natur&ëmwelt befasst sich mit allen politischen Dossiers, sowohl auf lokalem, nationalem als auch auf europäischem Niveau, die in Zusammenhang mit unserem Hauptanliegen, dem Schutz der Artenvielfalt, stehen, um diesen auf allen Ebenen voranzutreiben. Besonders die Themenbereiche Landwirtschaft, Landesplanung, und Ressourcen- und Landschaftsschutz werden dabei visiert. Nicht nur alleine, sondern auch mit nationalen Partnerorganisationen setzt sich natur&ëmwelt in Koalitionen und Plattformen, wie Votum Klima, Meng Landwirtschaft, Stop CETA und United for Climate Justice in Luxemburg ein. Auf europäischer Seite ist natur&ëmwelt eine Partnerorganisation von Birdlife Europe und des European Environmental Bureau (EEB) sowie Mitglied bei der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN). Um sich die nächsten Jahre für die gesetzten Ziele einzusetzen, ist natur&ëmwelt auf die Hilfe der „Bénévole“ angewiesen, denn jede und jeder Einzelne kann etwas bewirken und zum Schutz der Natur und Umwelt beitragen.
M wie Mouken
In Zusammenarbeit mit der Naturverwaltung möchte natur&ëmwelt die Straßen für Amphibien sicherer machen. Dafür ist es ausschlaggebend die Wanderbereiche zu kennen. Nur so können die Tiere durch temporäre Maßnahmen, wie Straßensperrungen und Rettungsaktionen, geschützt, sowie gefährliche Strecken durch langfristige Installationen gesichert werden. Hierfür wurde nun ein Meldesystem eingerichtet, welches Gefahrenstellen anzeigt und auch die Planung von Rettungsaktionen durch Freiwillige unterstützt. Die Rettung der Kröten ist nur mithilfe von Freiwilligen zu bewerkstelligen, die bereit sind Rettungsaktionen zu organisieren oder an solchen teilzunehmen. Ab jetzt ist es möglich über unser Formular Wanderübergänge zu melden sowie Rettungsaktionen anzumelden.