LIFE Eurokite

Das Ziel des Life Eurokite ist es mit Hilfe von Telemetrie die Habitatnutzung des Rotmilans zu ermitteln und die Sterblichkeitsgründe zu erfassen. Hauptaugenmerk liegt darin die menschengemachten Todesursachen zu reduzieren, wozu neben illegaler Bejagung auch Vergiftung, Stromtod oder Winkraftanlagen zählen. Luxemburg ist eines von 12 Ländern, das sich am Life Eurokite beteiligt und im Zuge dessen 21 junge Rotmilane im ganzen Land mit GPS-Sendern ausgestattet hat. Im Jahr 2020 startete die nationale Besenderungsaktion, bei der junge Rotmilane im Nest ihre GPS-Sender bekamen und von diesem Zeitpunkt an, überwacht wurden.

Laufzeit: 07.12.2019-31.12.2027

Innerhalb des Life Eurokite wurden 855 Rotmilane besendert und die Daten von 1261 Rotmilanen von Kooperationspartnern geteilt. Ferner werden auch 21 Kaiseradler, 26 Schwarzmilane, 6 Wespenbussarde und 5 Seeadler durch das Team des Life Eurokite überwacht. Da das Besendern der Milane erst in einigen Ländern angelaufen ist, werden noch weitere Sendertiere in den kommenden Jahren dazukommen.

Mit Hilfe der GPS Sender können die Milane rund um die Uhr punktgenau erfasst werden dh ihre Habitatnutzung und das Wanderverhalten kann genau überwacht werden. Anhand spezieller Sensoren am GPS Sender können Parameter wie Flughöhe und Temperatur des Tieres gemessen werden. Sobald sich ein Tier über einen bestimmten Zeitraum nicht mehr bewegt, wird die Körpertemperatur überprüft und eine Suche eingeleitet.

In Luxemburg wurden seit 2020 21 Jungtiere besendert, von denen bereits 11 verstorben sind. 2 Rotmilan Jungtiere verstarben noch in Luxemburg (vermutlich durch Fressfeinde), 5 starben in Spanien, wobei die Todesursache nicht herausgefunden werden konnte. 1 Rotmilan starb im grenznahen Deutschland aus unbekannten Gründen, 1 Rotmilan starb in Belgien an einer Windkraftanlage, einer wurde in Frankreich vergiftet, ein anderer in Frankreich nicht mehr aufgefunden.

 

Portrait: der Rotmilan

Der Rotmilan (Milvus milvus) ist eine der wichtigsten Brutvogelarten Mitteleuropas. Der Europäische Brutbestand wird auf bis zu 34 000 Brutpaare geschätzt. In Folge dessen hat Europa und vor allem die Länder Deutschland, Luxemburg, Frankreich, Schweiz und Belgien eine besondere Verantwortung für den Erhalt dieser „lokalen“ Art. In Luxemburg gibt es seit Beginn der standardisierten Erfassung der Milane im Jahr 1997 einen Bestandsanstieg von 46 auf 140 Revierpaare.

Der Rotmilan ist ein typischer Greifvogel der offenen Landschaft, der seinen Horst, der Thermik wegen, bevorzugt an bewaldeten Hängen baut. Er überquert, in meist niedrigem Gleit- und Segelflug, potenzielle Nahrungsflächen und sucht diese nach Kleinsäugern oder Aas ab, das vor allem durch landwirtschaftliche Maschinen getötet wurde.