Das auf dem Gebiet der Gemeinde Junglinster gelegene Schutzgebiet von Weimericht erstreckt sich über mehr als 100 ha in einer Region mit wunderschönen welligen Landschaften mit sanften Hängen, umgeben von Plateaus und Hügeln, die Zeugen des Luxemburger Sandsteins sind. In diesem als Natura 2000 klassifizierten Gebiet, das durch Hecken, Solitärbäume, Obstgärten und Haine gut strukturiert ist, ist die Stiftung Hëllef fir d’Natur Eigentümerin von rund 6 ha Trockenrasen, Magerweiden, Brachland, Gestrüpp und einem Obstgarten mit 200 Bäumen.
Schafe: eine sanfte und extensive Beweidung.
Diese Kalkgraslandschaften sind durch menschliche Aktivitäten entstanden und erhalten geblieben, insbesondere durch die extensive Nutzung durch Beweidung. Jede Aufgabe der Bewirtschaftung oder Nutzung führt langsam dazu, dass die Flächen über das Stadium der Verbuschung wieder von Wald besiedelt werden. Auch jede Düngung oder Anreicherung des Bodens führt unweigerlich zum Verschwinden dieser seltenen Fauna und Flora. Um die Biodiversität dieser Rasenflächen zu erhalten, muss dieses prekäre Gleichgewicht also auf marginalen landwirtschaftlichen Flächen aufrechterhalten werden. Seit langem hält die Stiftung den kurzrasigen Rasen durch eine sanfte und extensive Beweidung mit Schafen der Rasse „Drenthner Heideschafe“ aufrecht. Es war Jean-Marie Schmit, Lehrer in Junglinster, der vor fast 20 Jahren begann, eine Herde aufzuziehen, um diese Rasenflächen zu bewirtschaften. Heute hält er mehr als 60 Schafe und seine Widder mit den schönen, gewellten Hörnern sind Teil der Landschaft.
Praktische Informationen: Die Gemeinde Junglinster hat einen 8 km langen Naturpfad ausgeschildert, der im Ortszentrum beginnt. Ein Faltblatt bietet Erklärungen zu den Besonderheiten dieses Naturerbes.
Ein Hotspot der biologischen Vielfalt!
Trockenrasen sind typische Pflanzenformationen auf Mergelböden über kalkreichem Keuper. Sie sind von großem ökologischem Interesse, da sie sehr viele seltene und geschützte Arten beherbergen. Als Beispiel seien hier die Bernsteinmakrele und der Raubwürger genannt, zwei Arten, die durch die europäische Habitat- und Vogelschutzrichtlinie streng geschützt sind. Diese Biotope gedeihen auf armen, schnell trocknenden Böden in Südlage. Zahlreiche hochspezialisierte Heuschrecken-, Schmetterlings-, Käfer- und Spinnenarten sind auf diesen Lebensraum angewiesen. Beispielweise ist der unscheinbare Zwerg-Bläuling, der kleinste mitteleuropäische Tagfalter, hier anzutreffen. Die Art ist auf eine einzige Futterpflanze spezialisiert, nämlich den Wundklee, der auf der Weimerech in ausreichender Menge vorkommt.
Dieser Ort, ist insbesondere seit langem bei allen Orchideenliebhabern bekannt. (Weinst den dreschenen, waarmen Konditiounen) Hier findet man etwa zehn verschiedene Arten, darunter die Hummel-Ragwurz oder das Bocks-Knabenkraut.
Besonderheit
Biotoptyp: Trockenrasenmilieus
Fläche: 6 ha
Gemeinde : Junglinster