Fooschtbaach

LAGE

Eigenschaften

Biotope: Feuchtwiesen- und brachen

Fläche natur&ëmwelt:  10,60 ha

Natura 2000 Schutzgebiet: LU0002001 Vallée de la Woltz et affluents de la source à Troisvierges

Nationales Schutzgebiet: ZPIN29/ZH01 Hautbellain – Fooschtbaach

Region: Eisleker Plateau – Norden

Gemeinde: Troisvierges

Wanderweg

Distanz:  – km  /  Schwierigkeit:

Beschreibung des Naturschutzgebietes

Gelegen an der nördlichen Spitze des Landes, zwischen der luxemburgischen Ortschaft Hautbellain und des belgischen Ortes Gouvy durchfließt der „Fooschtbaach“ das gleichnamige Naturschutzgebiet. Der „Fooschtbaach“ ist neben der „Korn“, das einzige Luxemburger Fließgewässer, welches zum Einzugsgebiet der Maas gehört. Das Gebiet wird durch die Eisenbahnlinie Luxemburg-Lüttich zerschnitten. Die Flächen gehören zum Natura 2000 Vogelschutzgebiet „Vallée de la Woltz et affluents de la source à Troisvierges“. Seit 2019 ist das Gebiet zudem als Schutzgebiet von nationaler Priorität klassifiziert. natur&ëmwelt Fondation Hëllef fir d´Natur besitzt rund 31 % der Flächen dieser Schutzzone bestehend aus 10,6 Hektar feuchten Mähwiesen, Brachen und Weiden.

 

Pflegemaßnahmen: Damals und heute

Wie so viele Feuchtgebiete erfuhr auch das Naturschutzgebiet „Fooschtbaach“ im Laufe der Jahre zahlreiche Veränderungen. Wurden die Wiesen früher sehr spät gemäht, lohnte sich diese landwirtschaftliche Bewirtschaftung nach und nach immer weniger. Stattdessen wurden die Flächen mit Fichten bepflanzt, was sich als rentabler erwies. Diese Umwandlung der Feuchtgebiete in Wald war jedoch mit dem Verlust an Offenland und den darauf spezialisierten Lebewesen verbunden. Seit 1995 wird das Gebiet anhand unterschiedlicher Maßnahmen gepflegt, um eine wertvolle Mosaiklandschaft zu erschaffen, von der zahlreiche Insekten und Vögel profitieren können. Die Flächen wurden entfichtet und wiedervernässt und das gewonnene Offenland wurde restauriert. Eine extensive Beweidung mit angepassten Rinder- und Schafrassen, begleitendes Mähen sowie jährliches Entbuschen sorgen heute für vielfältige Habitate.

Fauna und Flora

Hochstauden, Röhrichte, Quellgebiete und sumpfige bis moorige Feuchtwiesen bilden abwechslungsreiche Lebensräume und gelten als wertvolle Biotope. Schilfrohr (Phragmites australis), Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia) oder Ästiger Igelkolben (Sparganium erectum) zählen zu den Röhricht-Arten, welche man entlang der „Fooschtbaach“ finden kann. Im Gebiet findet man zudem zahlreiche seltene Pflanzen wie etwa das Breitblättrige Knabenkraut (Dactylorhiza majalis), den Fieberklee (Menyanthes trifoliata), das Smallblättrige Wollgras (Eriophorum angustifolium) oder das Sumpf-Blutauge (Potentilla palustris). Die Sparrige Binse (Juncus squarrosus) wurde rezent wiederentdeckt.
Was die Fauna betrifft, ist das Gebiet besonders bei Ornithologen bereits länger bekannt. So kann man hier den Schwarzstorch (Ciconia nigra), den Rotmilan (Milvus milvus), die Schafstelze (Motacilla flava), das Braunkehlchen (Saxicola rubetra), die Bekassine (Gallinago gallinago), den Neuntöter (Lanius collurio) und den Raubwürger (Lanius excubitor) beobachten.
Auch verschiedene Schmetterlingsarten finden hier ideale Bedingungen, darunter der Braunfleckige Perlmuttfalter (Boloria selene), der kleine Würfel-Dickkopffalter (Pyrgus malvae) und der Schwarzkolbigen Braundickkopffalter (Thymelicus lineolus), welche allesamt auf der roten Liste stehen. Das Gewässer wird mittlerweile vom Europäischen Biber (Castor fiber) beeinflusst, welcher durch seine Aktivitäten dafür sorgt, dass das Gebiet sich weiter verändert. Womöglich war die „Fooschtbaach“ eines der Gebiete, wo der Biber sich, nach seiner Rückkehr aus Belgien, zuerst auf luxemburgischem Territorium wieder ansiedelte.

Besonderheit Fauna: Braunkehlchen (Saxicola rubetra)

Das Braunkehlchen ist ein Vogel aus der Familie der Singvögel und bevorzugt offene, feuchte Flächen mit einer nicht zu hohen Dichte an Gehölzen oder Hecken. Als Zugvogel ist das Braunkehlchen von April bis September in ganz Europa vorkommend und überwintert in Afrika südlich der Sahara. Bei seinem Zug besucht es auch Luxemburg und das Gebiet der „Fooschtbaach“, als Brutvogel ist der 14 Zentimeter große Vogel jedoch mittlerweile leider ausgestorben. In ganz Europa nimmt die Anzahl ab, so dass auch seine Besuche immer seltener werden. Gründe für den Rückgang sind vor allem die intensive Landwirtschaft. Durch die heutige Grünlandnutzung wird dieser Bodenbrüter seiner Nahrungsquelle und seines Lebensraumes beraubt und von den bewirtschafteten Wiesenflächen vertrieben. Wird eine Fläche jedoch nicht mehr bewirtschaftet, fällt brach und verbuscht immer weiter, bietet sie ebenfalls keinen geeigneten Lebensraum für das Braunkehlchen mehr.

oben: Weibchen, unten: Männchen

Saxicola rubetra

Besonderheit Flora:

Wegbeschreibung

An diesem Naturschutzgebiet führen keine gekennzeichneten Wanderwege vorbei. Von Hautbellain aus kann man allerdings über vereinzelte Feldwege in Richtung Gouvy an verschiedenen Flächen der Stiftung vorbeikommen.