Bouregronn

VIDEO

Buregrond

BESCHREIBUNG DES NATURSCHUTZGEBIETES

Mit steilen Hängen in nördlicher und südlicher Ausprägung sowie dem Verlauf des „Burebaach“ am Fuße des engen Tals, liegt unterhalb der Burg von Bourscheid das Naturschutzgebiet „Bourenground“. Reich an biologischer Vielfalt kann man in diesem Biotop vom Typ 6510, also einer mageren Flachlandmähwiese, mehrere Arten von Orchideen entdecken. Der Begriff „Flachlandmähwiese“ ist dabei irreführend, da es sich um steile Hangwiesen handelt und deutet deshalb auch eher auf die Zusammensetzung der einzelnen Pflanzengesellschaften hin, welche man hier findet. Unterhalb des „Bourscheider Schloss“ liegend, mit einigen Trockenmauern versehen sowie dem Katasternamen („Schlossgarten“) kann man davon ausgehen, dass die Flächen früher zum Schloss gehörten und Teil der Ländereien der Burgherren waren. natur&ëmwelt Fondation Hëllef fir d´Natur besitzt hier 5,38 ha.

Wanderbeweidung und Fluxgräben

Die Wanderbeweidung ist eine Form der extensiven Bewirtschaftung von Magerrasen. Durch eine konkrete Planung wird versucht verschiedene Standorte auf nationaler Ebene in diese Beweidung zu integrieren, welche größtenteils durch eine Wanderschäferei durchgeführt wird. Abhängig von den Merkmalen der einzelnen Standorte beweidet die Schafherde unter ständiger Aufsicht eines professionellen Schäfers ein- bis zweimal im Jahr die verschiedenen Flächen. Die Wanderbeweidung trägt als ökologische Bewirtschaftungsform zum Schutz des Naturerbes und zur Erhaltung der Biodiversität bei. Die Verbreitung von Saatgut von einem Standort zum nächsten durch die reisende Herde ist ein echter Gewinn für die Biodiversität. Auch die Flächen des „Bourengronn“ werden von Schafen beweidet. Nachdem die östliche Wiese bereits in früherer Zeit mit Hilfe von Schafen bewirtschaftet wurde, wurde diese Maßnahme vor einigen Jahrzehnten wieder aufgegeben. Nach Entbuschungsaktionen und Zaunbau wurde die Wiese vor kurzem wieder reaktiviert und wird nun von der Wanderschäferei Weber aus Lieler bewirtschaftet. Auch die westliche Wiese soll nun wieder geöffnet und mit Hilfe von Schafen gepflegt werden. Neben der Wanderschäferei weisen die Flächen unterhalb der Burg ein weiteres immaterielles Kulturerbe auf. Bevor es Düngemittel gab, wurden sogenannte „Flux-Gräben“ angelegt um die Talwiesen das ganze Jahr über zu bewässern und somit auch düngen zu können. In Kombination mit einer späten Mahd gelang es mit dieser Technik, die notwendigen Futterbestände in einer eher unwirtschaftlichen Region wie dem Ösling sicherzustellen. Diese Praxis war in Europa damals weit verbreitet und Überreste dieser Flux-Gräben lassen sich auch heute noch in zahlreichen Tälern der Ardennen, wie auch hier im „Bouregronn“ finden. Das Bewässern der Talwiesen führte je nach Lage zu einer Diversifizierung der Vegetation und zur Entwicklung von kalkhaltigen, mageren Habitaten, welche für die Region recht ungewöhnlich sind. Einige der ehemaligen Flux-Gräben sind im Gebiet auch heute noch gut sichtbar und manche sind sogar mit Trockenmauern stabilisiert und weisen somit einen weiteren spannenden Lebensraum auf.

BESONDERHEITEN

Biotop: Hangwiesen, Trockenmauern

Fläche: 5,38 ha

Geschütztes Gebiet: Kein

– – – – – – – – – – – – –

Region: Eisleker Dallsystem –  Klierf, Wiltz a Sauer

Gemeinde: Bourscheid

KARTE

WANDERWEG

Das Gebiet kann leider nicht anhand eines Wanderwegs erkundet werden. Allerdings ist das „Bourscheider Schloss“ mit seiner Geschichte und Aussicht über die Ardenner Täler definitiv ein Ausflug wert.

Entfernung: /

Schwierigkeit: /

FAUNA

ANIMAL 1

FLORA

PLANTE 1