Das Rebhuhn gehörte in Europa immer zur Landwirtschaft. Es war der Charaktervogel, denn es ist ideal an die Feldflur angepasst, was auch im luxemburgischen Namen Feldhong deutlich wird.
Landschaften mit Heckenstreifen, offenen Feldwegen, Wiesen und Weiden Getreide- und Kartoffelfeldern sowie Brachen gehören zum typischen Lebensraum der Rebhühner. Diese abwechslungsreichen Landschaften sind immer seltener geworden, weshalb es nicht verwundert, dass das Rebhuhn heute auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten steht. Noch vor 60 Jahren wurde der Bestand in Luxemburg auf über 6.000 Paare geschätzt, heute sind es nur noch 10-20 Paare. Mit ein Grund diesen Hühnervogel zum Vogel des Jahres zu küren.
Ursprünglich kam das Huhn aus den Steppenlandschaften Asiens und verbreitete sich von dort bis nach Mitteleuropa. Wenn die Vegetation eine gewisse Höhe hat, beginnt das Brutgeschäft. Dann scharrt das Huhn eine kleine Bodenmulde und legt 8-20 Eier. Über 3 Wochen lang werden diese ausgebrütet. Sind die Jungen geschlüpft, schließen sie sich ihren Eltern an und beginnen selbstständig zu fressen. Sie sind Nestflüchter und sehr schnell selbstständig. Rebhühner bleiben auch im Winter in der Nähe ihres Brutareals, es schließen sich aber mehrere Familienverbände zusammen. So ist das Einzeltier besser vor Feinden und der Witterung geschützt.
Blühende Landschaften sind lebensnotwendig, wenn man den 10-20 Paaren im Land noch eine Chance geben will. Brachflächen bringen Nahrung und Deckung, ebenso Hecken. Besonders während der Brut sind die Verluste groß. Viele Jungtiere werden Opfer eines natürlichen Feindes wie z.B. Greifvögel oder Raben. Gibt es wenig Schutzräume haben auch Füchse und Marder ein leichtes Spiel. Zudem führt der Mangel an Insekten, zu einer schlechten Versorgung der jungen Rebhuhnküken.
Wie kann man die Population stabilisieren ? Nur wenn viele Maßnahmen gleichzeitig laufen, hat das Rebhuhn in Luxemburg eine Chance. Hier ist ganz besonders das Biodiversitätsreglement in der Landwirtschaft zu erwähnen. Bauern, die hier mitmachen und z.B. Ackerrandstreifen oder Buntbrachen anlegen, erhalten ein Beihilfe zwischen (870€/ha und 1150 €/ha). Diese Maßnahme hilft nicht nur dem Rebhuhn, sondern auch allen anderen Feldbewohnern wie Insekten, Feldlerche, Kiebitz, Wachtel und Fasan. Mehr Infos zu den Hilfen findet man unter: https://agriculture.public.lu/de/beihilfen.html
Jedes Jahr wird der Vogel des Jahres über die Kampagne Schoul an Natur auch in den Schulen behandelt. In dieser Woche erhalten die Cyclen 3 und 4 der Grundschulen von natur&ëmwelt eine Broschüre, die über das Rehbhuhn informiert. Ein pädagogisches Dossier mit vielen Spielanleitungen ermöglicht es dem Lehrpersonal diesen Vogel im Unterricht vorzustellen. Unter der Mitarbeit des Naturmusée konnte ein tolles Poster entworfen werden, das alle Schüler nutzen können.
Diese Materialien kann man auch im Haus vun der Natur in Kockelscheuer erhalten. Für alle Vogelfreunde und Sammler gibt es dort auch den diesjährigen Aufkleber des Rebhuhns. Es ist mittlerweile der 44.
Die Broschüre und das Dossier mit vielen Spielideen, einem Quiz und Malvorlage eignen sich auch beim Homeschooling und stehen beim pädagogischen Angebot auf naturemwelt.lu zum Download bereit.