Emeschbaach

LAGE

Eigenschaften

Biotope: Sortenbongert, Agroforst, ehemalige Schiefergrube

Fläche natur&ëmwelt: 47,98 ha

Natura 2000 Schutzgebiet: LU0002002 Vallée de la Tretterbaach et affluents de la frontière à Asselborn, LU0001003 Vallée de la Tretterbaach

Nationales Schutzgebiet: /

Region: Eisleker Plateau – Nordwesten

Gemeinde: Wincrange

Wanderweg

Distanz: 7,49 km  /  Schwierigkeit: leicht

BESCHREIBUNG DES NATURSCHUTZGEBIETES

Im Jahr 2010 erwarb die Stiftung mehrere intensiv genutzte landwirtschaftliche Flächen nahe des Ortes Emeschbaach, am Zusammenfluss des gleichnamigen Baches und des „Trëtterbaach“. Mit dem Erwerb dieser Flächen lautete die Mission diese monotone Landschaft in ein artenreiches Mosaik von Lebensräumen umzuwandeln und eine Landwirtschaft zu unterstützen, die unsere Umwelt und natürlichen Ressourcen respektiert. Heute weist das Areal einen Komplex aus extensiven Mähwiesen und Äckern, Obstgärten, Hecken, Tümpel und Feuchtwiesen auf. Im nordöstlichen Rande des Gebietes befindet sich die sogenannte „Leekaul“. In dieser ehemaligen Asselborner Schiefergrube aus dem 17. Jahrhundert wurde der Schiefer horizontal und vertikal bis in eine Tiefe von 110 Metern abgebaut. Im Verbund mit dem Gebiet Léresmillen besitzt die Stiftung mittlerweile 47,98 ha an diesem Standort.

Schaffung einer Mosaiklandschaft

Um eine Mosaiklandschaft mit unterschiedlichen Habitaten und Lebensräume zu erschaffen und den Anforderungen der verschiedenen Arten und Biotope gerecht zu werden, sind eine komplexe Planung und die verschiedensten Pflegemaßnahmen von großer Bedeutung
natur&ëmwelt setzt sich für eine nachhaltige Landwirtschaft ein, welche schonend mit der Umwelt und den natürlichen Ressourcen umgeht. War dieses Gebiet vor dem Kauf von 2010 noch dominiert von intensiven landwirtschaftlichen Flächen, konnte natur&ëmwelt mittlerweile eine extensive Biolandwirtschaft anwenden und neue Habitate wie etwa Hecken, Solitärbäume oder Tümpel schaffen. Ein Projekt mit dem Titel „Landwirtschaft, Natur und Biodiversität“ wurde auserarbeitet, dessen Ziel es ist mit lokalen Akteuren dieser Bereiche zusammenzuarbeiten Seit November 2011 haben mehrere Partner zusammengearbeitet, um diese ursprünglich strukturlose Agrarlandschaft aufzuwerten, nämlich:

  • das „Forum pour l’emploi“ hat sieben Jahre lang auf rund 5 Hektar für sein Projekt « Am Gaertchen » Gemüse angebaut.
  • die Galloway-Rinderherde, die zunächst von „CNDS Naturaarbechten“ und derzeit von einem Biolandwirt aus Hüpperdingen betreut wird, verbringt den Winter in der Nähe des 2013 im Rahmen des LIFE Eislek-Projekts gebauten Viehunterstandes.
  • der Bio-Landwirtschaftsbetrieb „Naturhaff » in Derenbach bewirtschaftet den Großteil der landwirtschaftlichen Flächen auf extensive Art und Weise und ohne Ackerumbruch. Die Feucht- und Mähwiesen werden dabei spät im Jahr gemäht und auf chemischen Dünger wird verzichtet. Stattdessen werden in enger Kooperation Biodiversitätsverträge auserarbeitet und angewandt.

Im Gebiet „Emeschbaach“ existieren zudem zwei große Obstgärten, welche man als „Arche Noah“ bezeichnen kann. Als so genannter Sortenbongert stehen hier 230 Obstbäume mit 115 verschiedenen historische Kirsch- und Pflaumenarten. Darunter sehr seltene Arten, die früher in Luxemburg häufig vorkamen, mittlerweile aber nur noch in diesem Naturschutzgebiet zu finden sind. Mittels Agroforstwirtschaft wird die Pflege der Bäume mit landwirtschaftlichen Techniken und der Bewirtschaftung von einjährigen Nutzpflanzen kombiniert. War diese alte landwirtschaftliche Praxis, welches Elemente aus dem Ackerbau mit solchen der Forstwirtschaft verbindet, früher keine Seltenheit, ist der Agroforst mittlerweile aus der Region nahezu verschwunden. Dabei existieren zahlreiche Vorteile bei dieser Bewirtschaftungsform in punkto Biodiversität und Erträge. Die 2 Obstgärten sind somit auch Teil des Netzwerkes an Agroforst-Versuchsflächen, welche im Rahmen des « Plan national de Protection de la Nature“ (PNPN) gefördert werden. Die ökologische Aufwertung der Ardennenlandschaft wird durch die Schaffung neuer Lebensräume und Korridore (Hecken, Solitärbäume, Tümpel, …) komplettiert.

FAUNA UND FLORA

Die landwirtschaftlichen Flächen werden von typischen Vogelarten des Offenlandes besucht. So kann man hier leicht den Turmfalken (Falco tinnunculus) und den Rotmilan (Milvus milvus) beobachten. Die Feldlerche (Alauda arvensis) ist leicht an ihrem Gesang und den teils spektakulären Flugeinlagen zu erkennen. Trotz aller Maßnahmen erlebte die Art in den letzten 20 Jahren einen dramatischen Einbruch von fast 60% ihrer Bestände. Die Heckenstrukturen sind besonders beim Neuntöter (Lanius collurio), dem Raubwürger (Lanius excubitor) oder der Goldammer (Emberiza citrinella) beliebt. Die ehemalige Schiefermine von Asselborn beherbergt beute eine bemerkenswerte Fledermauskolonie, welche in den Obstgärten und Feuchtwiesen und dem damit verbundenen hohen Insektenaufkommen, genügend Nahrung findet.

Besonderheit Fauna: Rotmilan (Milvus milvus)

Majestätisch kreist der Rotmilan (Milvus milvus), über die Mähwiesen und Äcker des Gebietes. Dieser elegante Greifvogel, der wegen seines stark eingekerbten Schwanzes und der weißen Flecken unter den Flügeln leicht zu erkennen ist, liebt das Ardenner Hochplateau von Wincrange und ist hier vor allem im Sommer in großer Anzahl zu beobachten.

Besonderheit Flora: Europäisches Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)

Das Europäische Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus) ist ein kleiner, giftiger Strauch, der im Luxemburgischen wegen der Form seiner rosa-orangen Kapselfrüchte „Pafenhittchen » genannt wird Diese Pflanze aus der Familie der Spindelbaumgewächse ist oft in Begleitung mit typischen Heckenpflanzen zu finden.

 

©Claudine Felten

WEGBESCHREIBUNG

Nachdem dieser Rundwanderweg entlang des „Trëtterbaach“ zur Léresmillen hinführt, erreicht man die Sortenbongerten auf dem Hochplateau. Weiter geht es in Richtung Emeschbaach und Asselborner Schiefergrube. Mittels App kann man entlang des gesamten, sogenannten „Lauschtour“ spannende Informationen zur Landschaft, Flora und Fauna erhalten.

 

Name: Éislek Pad Asselborn

Startpunkt: Moulin d’Asselborn, Op der Millen 1, L-9940 Asselborn

Kategorie: Bestehender Weg

Schwierigkeitsgrad: Mittel

Länge: 7,49 km

Dauer: 02:00 Stunden

Höhenunterschied: 160 m

Kinderwagentauglich: Nein

Didaktische Infrastruktur: Vorhanden