LAGE
EIGENSCHAFTEN
Biotope: Feuchtbrachen, Fließgewässer
Fläche natur&ëmwelt: 3,10 ha
Natura 2000 Schutzgebiet: –
Nationales Schutzgebiet: –
Region: Eisleker Dallsystem – Blees an ënnescht Ourdall
Gemeinde: Pütscheid
WANDERWEG
Distanz: 9,38 km / Schwierigkeit: schwer
BESCHREIBUNG DES NATURSCHUTZGEBIETES
Zwischen „Sauer“ und „Our“ hat sich die „Blees“ ein tief eingeschnittenes Tal gegraben. Sie entspringt in der Nähe der kleinen Ortschaft Schinker und bleibt ziemlich isoliert, bis sie ihren ersten großen Nebenfluss, die „Stool“, aufnimmt. Entlang der „Blees“ besitzt die Stiftung Fondation Hëllef fir d´Natur von natur&ëmwelt gleich mehrere Feuchtbrachen. In der Nähe der Ortschaft Gralingen befindet sich zudem ein mehr oder weniger zusammenhängendes Gebiet von 3,10 ha. Die Flächen liegen noch brach, sollen aber demnächst in eine extensive Bewirtschaftung aufgenommen werden.
Ankauf für den Naturschutz
Unter den 1.600 Hektar Schutzgebieten, welche die Stiftung im ganzen Land verwaltet, warten einige Reservate noch darauf wieder aufgewertet zu werden. So auch das feuchte Brachland im Tal der „Blees“, welches kürzlich durch zusätzliche Ankäufe vergrößert werden konnte. Die feuchten Heuwiesen wurden in der früheren Landwirtschaft des Öslings als wertvolles Gut angesehen, so dass ein immenser Aufwand betrieben wurde, um sie zu bewirtschaften. Zum Beispiel wurden per Hand Bewässerungsgräben angelegt, um den Ertrag dieser Wiesen zu steigern. Mehr Ertrag bei der Heuernte bedeutete mehr Futter für das Vieh. Mehr Vieh bedeutete mehr Dünger für die Felder auf den kargen Böden der Ardenner Region. Selbst solch schmale Schwemmlandböden wie sie im Naturschutzgebiet „An der Blees“ zu finden sind, wurden früher stets gemäht, bevor sie beweidet wurden. Nach und nach wurden solche Flächen allerdings aufgegeben, da mit der Intensivierung der Landwirtschaft sich ein solcher Aufwand nicht mehr lohnte. Die Flächen fielen brach und verbuschten nach und nach, es sei denn das Wild hielt, wie hier entlang der „Blees“, sie mehr oder weniger offen. Im Rahmen der Grünlandprojekte der Stiftung, wird ein Teil dieses Brachlandes wiederhergestellt. Anschließend werden die Flächen mit einem Biodiversitätsvertrag an einen lokalen Landwirt verpachtet.
FAUNA UND FLORA
Durchflossen von der „Blees“ und einigen Seitenbächen, haben sich in diesem Tal mehrere feuchte Brachen entwickelt, welche unterschiedlichen Arten einen Lebensraum bieten. Die Feuchtwiesen werden von typischen Pflanzen wie das Sumpf-Blutauge (Potentilla palustris), der Herbstzeitlosen (Colchicum autumnale) oder der Sumpfdotterblume (Caltha palustris) besiedelt. Durch das Vorkommen dieser Pflanzen lassen sich auch an diesen Lebensraum angepasste Insekten wie Schmetterlinge oder Heuschrecken finden. Die „Blees“ wird zudem von verschiedenen Libellenarten aufgesucht. Die bewaldeten Hänge bieten einen interessanten Lebensraum für waldbewohnende Arten. Durch die Abgeschiedenheit findet man hier z.B. Baummarder (Martes martes), Wildkatze (Felis silvestris), Kolkraben (Corvus corax) oder Schwarzspecht (Dryocopus martius).
Besonderheit Fauna: Europäische Wildkatze (Felis silvestris)
Die Europäische Wildkatze (Felis silvestris) ist eine mittelgroße Katze mit einem dichten, buschigen, braun-grauen und schwarz gestreiften Fell. Besonders ihr buschiger, gestreifter Schwanz sticht hervor, anhand dessen man sie von der Hauskatze (Felis catus) unterscheiden kann. Die nachtaktive Wildkatze lebt hauptsächlich in Wäldern und nutzt schwer zugängliche, tief eingeschnittene Täler wie das Tal der „Blees“ als Migrationskorridor. Anders als oft vermutet, handelt es sich bei ihr nicht um den Vorfahren der Hauskatze. Die Hauskatze stammt nämlich von der in Afrika lebenden Falbkatze (Felis lybica) ab.
©Ren Spautz
Besonderheit Flora: Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)
Die Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) ist eine eher niederwüchsige Pflanze, deren Besonderheit darin besteht, dass sie zwei sehr unterschiedliche Erscheinungsbilder besitzt. Im Frühling erscheinen die breiten Blätter, welche die Frucht umgeben: Eine große eiförmige Kapsel, die sich zunächst unter der Erde gebildet hat. Im Herbst erscheinen nur die Blüten, die aus einer röhrenförmigen Blütenscheide auf Bodenhöhe wachsen.
©Mireille Molitor
WEGBESCHREIBUNG
Der vorgeschlagene Wanderweg führt zu den beiden Hauptbächen des Tals, der „Blees“ und der „Stool“ und bietet Blicke auf die Flächen der Stiftung.
Name: Auto-Pédestre Gralingen
Startpunkt: Eglise de Gralingen, rue Principale, L-9375 Gralingen
Kategorie: Bestehender Weg
Schwierigkeitsgrad: schwer
Länge: 9,38 km
Dauer: 03:00 Stunden
Höhenunterschied: 286 m
Kinderwagentauglich: Nein
Didaktische Infrastruktur: Vorhanden