E Vull fir d‘Kaz – Reichen ehrenamtlicher Vogelschutz und EU-Vogelschutzrichtlinie aus?
Wissenschaftliches Kolloquium 17. Oktober 2019 – neimënster
Am 17. Oktober 2019 luden natur&ëmwelt a.s.b.l., das Nationalmuseum für Naturgeschichte, die Naturverwaltung und die Wasserwirtschaftsverwaltung ins neimënster in Luxemburg-Grund zu ihrem wissenschaftlichen Kolloquium unter dem Thema „E Vull fir d’Kaz – Reichen ehrenamtlicher Vogelschutz und EU-Vogelschutzrichtlinie aus?“. Die gemeinsam organisierte Veranstaltung zählte in diesem Jahr rund 200 Teilnehmer.
Vögel sind relativ leicht zu beobachten und eine der am längsten erforschten Tiergruppe. Vögel eignen sich zudem gut als Bioindikatoren, da ausgewählte Arten, welche bestimmte Habitate repräsentieren, den Zustand von Natur und Landschaft widerspiegeln. Strukturierte Landschaften und nachhaltig genutzte Lebensräume sind nämlich nicht nur für den Erhalt von Vögeln sondern auch zahlreicher weiterer Tier- und Pflanzenarten essentiell. Entsprechend erlauben Bestandstrends der Avifauna Rückschlüsse auf die Entwicklung eines (gesamten) Ökosystems. Standardisiertes Vogelmonitoring sowie, dieses ergänzende, Zufallsbeobachtungen von Vögeln können also Aufschluss über Gefährdungen für und Beeinträchtigungen von Flora, Fauna und deren Habitate geben. Sie sind somit auch ein wichtiges Instrument in der Ausarbeitung von naturschutzfachlichen Maßnahmen und der Ausweisung von Schutzgebieten. Diesbezügliche Herausforderungen, Probleme aber auch Erfolge waren Gegenstand der Veranstaltung.
In insgesamt sieben Fachvorträgen gab es zuerst einen Rückblick auf 40 Jahre Vogelschutzrichtlinie. Anschließend wurden unterschiedliche Methoden der Datenerhebung sowie -verwaltung vorgestellt und verdeutlicht, wie diese Daten zum Schutz der Vögel und der Natur angewandt werden können. Am Nachmittag dann konnten sich die Teilnehmer zwischen zwei Führungen zur Sammlung bzw. der Sonderausstellung im Naturhistorischen Museum oder einem geführten Rundgang zu den Felsenbrütern im Stadtteil Grund entscheiden.
Das diesjährige Kolloquium stand unter der Schirmherrschaft des Ministeriums für Umwelt, Klima und nachhaltige Entwicklung, des Ministeriums für Landwirtschaft, Weinbau und ländliche Entwicklung und des Ministeriums für Kultur.
Hier finden Sie den gesamten Abschlussbericht.