Sporbaach

LAGE

EIGENSCHAFTEN

Biotope: Feuchtwiesen und -brachen, Borstgrasrasen, Moorbirken-Bruchwald

Fläche natur&ëmwelt: 4,46 ha

Natura 2000 Schutzgebiet: LU0002002 Vallée de la Tretterbaach et affluents de la frontière à Asselborn, LU0001043 Troine/Hoffelt – Sporbaach

Nationales Schutzgebiet: ZPIN68/ZH10 Sporbaach

Region: Eisleker Plateau – Nordwesten

Gemeinde: Wincrange

WANDERWEG

Distanz: – km  /  Schwierigkeit:

BESCHREIBUNG DES NATURSCHUTZGEBIETES

Die Region um den „Trëtterbaach“ und seiner Nebenbäche ist von einer Vielzahl an Feuchtgebieten und Mooren mit beeindruckender Flora und Fauna geprägt. Eines der interessantesten Gebiete ist dabei das Naturschutzgebiet „Sporbaach“, welches sich zwischen den Ortschaften Hoffelt und Troine in der Gemeinde Wincrange befindet. Mit einer Fläche von 101,31 ha liegt dieses Naturschutzgebiet mitten in den Natura 2000 Habitat-  und Vogelschutzgebieten „Troine/Hoffelt – Sporbaach“ und „Vallée de la Tretterbach et affluents de la frontière à Asselborn“ und wurde außerdem 2017 als Naturschutzgebiet von nationaler Bedeutung klassifiziert. Diese Schutzmaßnahmen unterstreichen die Bedeutungen des Gebietes mit dem „Sporbaach“, einem kleinen Nebenfluss des „Trëtterbaach“. Geprägt wird die Naturreserve von Torfmoor-Relikten sowie den Borstgrasrasen. natur&ëmwelt Fondation Hëllef fir d´Natur besitzt und pflegt etwa 4,5 ha des Gebietes.

 

Eine bewegte Vergangenheit

Das Naturschutzgebiet „Sporbaach“ weist einige Zeitzeugen verschiedenster Epochen auf. Nicht weit vom Gebiet entfernt, deuten Grabhügel auf die ehemalige Präsenz der Kelten in der Region hin. Der Feldweg, welcher im Süden an das Gebiet angrenzt, ist als „Postweg“ bekannt und ein Relikt der ehemaligen Verbindungsstrecke zwischen Wien und Brüssel, welche die verschiedenen Ortschaften Europas an das Postwesen anschloss.
In früheren Zeiten war das Gebiet geprägt von Heideflächen. Der felsige und wenig fruchtbare Boden war für die Landwirtschaft wenig interessant und wurde vor allem von Schafen beweidet. Lohnender war da schon die Forstwirtschaft, weshalb viele Heideflächen im Gebiet nach und nach verschwanden und Wäldern Platz machten. Auch die sumpfigen Täler wurden oftmals bepflanzt, weshalb wertvolle Offenlandbereiche nach und nach verschwanden. Den Aussagen mancher Bewohner von Troine nach, existierten zu Beginn des 20. Jahrhunderts Pläne das Torf des Gebietes abzubauen. Obwohl zur damaligen Zeit ein oft genutztes natürliches Produkt zum Heizen, wurden diese Pläne nie in die Tat umgesetzt. Der Abbau des Torfs geschah dann auf natürliche Art und Weise: Im Jahr 1921, während eines extrem trockenen Sommers, wütete ein großes Feuer im Gebiet und zerstörte einen Großteil der Bestände.
Die Flächen sind Schauplatz des LIFE Arnika-Projektes, wo Samen und Jungpflanzen ausgebracht wurden. Der Borstgrasrasen wird deshalb auch jährlich gemäht. Ansonsten verbleibt die Fläche größtenteils brach und sich selbst überlassen, wobei punktuell entbuscht wird damit das Offenland bestehen bleibt.

FAUNA UND FLORA

Die zentrale Zone des Naturschutzgebietes ist gleichzeitig auch die wichtigste Zone in Punkto Biodiversität. Geprägt von mehreren Quellen, handelt es sich vor allem um ein artenreiches Feuchtgebiet mit sumpfig bis moorhaltigen Flächen. Zahlreiche bedrohte Pflanzenarten haben im Naturschutzgebiet „Sporbaach“ einen Rückzugsort gefunden: die Arnika (Arnica montana), das Sumpf-Veilchen (Viola palustris), der Schild-Ehrenpreis (Veronica scutellata), die Rispen-Segge (Carex paniculata) oder das Borstgras (Nardus stricta).
Die Präsenz des Schwarzstorches (Ciconia nigra), Rotmilan (Milvus milvus), Schafstelze (Motacilla flava), Raubwürger (Lanius excubitor) und Neuntöter (Lanius collurio) lassen Ornithologen-Herzen höherschlagen. Der „Sporbaach“ beherbergt Fischarten wie das Bachneunauge (Lampetra planeri) und die Groppe (Cottus gobio). Ein weiteres Highlight ist die Präsenz des Blauschillernden Feuerfalter (Lycaena helle), welcher in den Feuchtwiesen voller Schlangenknöterich (Bistorta officinalis) vorkommt. Im Naturschutzgebiet „Sporbaach“ findet er perfekte Voraussetzungen. Neben dem Vorkommen seiner Wirtspflanze (Schlangenknöterich), ist die Fläche der Sonne ausgesetzt, gleichzeitig durch Weiden vor Wind geschützt und umgeben von Bäumen, welche in der Nacht als Schlafplatz dienen. Das Gebiet ist somit ein bekannter „Hot-Spot“ und das Monitoring weist eine große Präsenz des bedrohten Falters auf. Auch der Randring-Perlmuttfalter (Boloria eunomia), dessen Vorkommen ebenfalls abhängig vom Schlangenknöterich ist sowie der Baldrian-Scheckenfalter (Melitaea diamina) können in den Feuchtwiesen des Gebietes beobachtet werden.

Besonderheit Fauna:

Besonderheit Flora: 

WEGBESCHREIBUNG

Das Naturschutzgebiet „Sporbaach“ ist anhand eines ausgewiesenen Wanderwegs nicht erkundbar. Allerdings führt mit dem CR333, die Straße zwischen Hoffelt und Troine durch das Gebiet. Anhand von Feldwegen kommt man zudem in relative Nähe zum Gebiet.