Léresmillen

LAGE

EIGENSCHAFTEN

Biotope: Feuchtwiesen, Tümpel, Renaturierung eines Bachlaufs

Fläche natur&ëmwelt: 47,98 ha

Natura 2000 Schutzgebiet: LU0002002 Vallée de la Tretterbaach et affluents de la frontière à Asselborn, LU0001003 Vallée de la Tretterbaach

Nationales Schutzgebiet: /

Region: Eisleker Plateau – Nordwesten

Gemeinde: Wincrange

WANDERWEG

Distanz:  4,61 km  /  Schwierigkeit: leicht

BESCHREIBUNG DES NATURSCHUTZGEBIETES

Das 16,5 km lange Tal des „Trëtterbaach“ ist unter Ornithologen aufgrund seiner vielfältigen Vogelwelt bekannt. Im Jahr 2014 konnte natur&ëmwelt Fondation Hellef fir d´Natur in der Nähe des Ortes Léresmillen ein wichtiges Rückzugsgebiet für Vögel, deren Vorkommen typisch für extensiv genutzte Feuchtwiesen ist, erwerben. Diese Flächen spiegeln die Bedeutung des „Trëtterbaach“ und seiner Nebenflüsse wieder, die von kleinen Feucht- und Sumpfgebieten und einigen wenigen mageren Mähwiesen umgeben sind. Insgesamt besitzt die Stiftung zwischen den Gebieten Léresmillen und Emeschbaach 47,98 ha.

Verbesserung des Lebensraum durch die Renaturierung des Bachlaufs

Oberhalb des Standorts der ehemaligen Mühle weist der Bach noch naturnahe Abschnitte auf, d.h. er mäandriert in der weitläufigen Schwemmebene. Flussabwärts war der Bach jedoch begradigt und verlief in einem künstlich geschaffenen Graben. Durch den Erwerb der Flächen konnte der Bach 2016 auf einer Länge von rund 300 m renaturiert und die ehemaligen Mäander wiederhergestellt werden. Die Baumaßnahmen wurden aus Mitteln des nationalen Wasserfonds und des europäischen LIFE-Naturfonds (über das LIFE-Projekt Eislek: http://life-eislek.eu/) mit Unterstützung der Royal Bank of Canada (RBC) finanziert werden. Durch die Renaturierung konnten Wasserhabitate wie etwa Laichplätze vervielfacht werden. Der Mehrwert für Mensch und Natur zeigt sich in einem verbesserten Wasserrückhalt bei Hochwasser und einer Wiederanbindung des Flusses an seine Aue. Die Wiesen in der neu gestalteten Aue werden dank der Zusammenarbeit mit lokalen Landwirten anhand sogenannter Biodiversitätsverträge extensiv bewirtschaftet. Neue Tümpel wurden angelegt um Stillgewässer für Amphibien herzustellen.

FAUNA UND FLORA

Das Gebiet um den „Trëtterbaach“ ist gekennzeichnet von zahlreichen Feuchtwiesen und mageren Mähwiesen, welche allesamt als Habitate für zahlreiche bedrohte Vogelarten gelten. 15 bedrohte und europaweit geschützte Arten wie etwa der Schwarzstorch (Ciconia nigra), der Rotmilan (Milvus milvus), der Neuntöter (Lanius collurio), der Raubwürger (Lanius excubitor), die Schafstelze (Motacilla flava), der Wiesenpieper (Anthus pratensis) oder die Bekassine (Gallinago gallinago) können hier beobachtet werden. Im Jahr 2019 verkündeten die Zeitungen die traurige Nachricht, dass das ehemals stark verbreitete Braunkehlchen (Saxicola rubetra) als Brutvogel in Luxemburg ausgestorben ist. Einer seiner letzten Zufluchtsorte befand sich hier im extensiven Feuchtgebiet, wo es während der Zugzeit immer noch beobachtet werden kann. Auch bedrohte Schmetterlingsarten wie der Blauschillernde Feuerfalter (Lycaena helle) oder der Randring-Perlmuttfalter (Boloria eunomia) kommen in den von Schlangenknöterich (Bistorta officinalis) dominierten Feuchtbrachen vor. Der „Trëtterbaach“ beherbergt Fischarten wie die Bachforelle (Salmo trutta fario) und die Groppe (Cottus gobio) oder das Bachneunauge (Lampetra planeri), welche von den Renaturierungsmaßnahmen profitieren.

Besonderheit Fauna: Bachneunauge (Lampetra planeri

Das Bachneunauge (Lampetra planeri) hat einen nackten, aalförmigen Körper, der 12 bis 20 cm lang werden kann. Diese urtümliche Fischart besitzt ein Maul ohne Kiefer, stattdessen aber einen Saugnapf. Da es kleine, saubere Flüsse mit vielen Detritus- und Sedimentbänken benötigt, profitiert es besonders von Renaturierungen.

Besonderheit Flora: Efeublättriger Hahnenfuß (Ranunculus hederaceus)

Der Efeublättrige Hahnenfuß (Ranunculus hederaceus) ist eine kleine, vom Aussterben bedrohte Pflanze, die an der Nahtstelle zwischen Land und Wasser lebt. Seine Lebensräume sind Quellgebiete, Flachmoore, trockene Teichufer und kleine Flüsse.

WEGBESCHREIBUNG

Das Naturschutzgebiet „Léresmillen“ kann anhand des „Life Éislek Trails“ erkundet werden. Dieser Naturlehrpfad startet an der Asselborner Mühle und führt vorbei an zahlreichen Flächen der Stiftung. Die Feuchtwiesen können durch einen Steg sowie Aussichtsplattformen entdeckt werden. Informationsschilder geben Auskunft über die im LIFE Éislek umgesetzten Maßnahmen wie etwa die Renaturierung des Trëtterbachs. Für erfahrenere Wanderer kann die Route auch mit dem „Éislek Pad Asselborn“ oder dem „Escapardenne Éislek Trail“ verbunden werden.

 

Name: Life Éislek Trail

Startpunkt: Moulin d’Asselborn, Op der Millen 1, L-9940 Asselborn

Kategorie: Bestehender Weg

Schwierigkeitsgrad: Leicht

Länge: 4,61 km

Dauer: 01:20 Stunden

Höhenunterschied: 62 m

Kinderwagentauglich: Nein

Didaktische Infrastruktur: Vorhanden