Aktionsplan Arnica montana

Vergrößerung der aktuellen Populationen von Arnica montana

Arnica montana ist eine charakteristische Art von Borstgrasrasen, welche auf mageren Wiesen vorkommt. Es handelt sich um eine alte Heilpflanze, die zu den Korbblütengewächsen zählt und in Europa stark gefährdet ist. Die Hauptursachen für den Rückgang sind Veränderungen in den landwirtschaftlichen Praktiken, einschließlich der Düngung und Äscherung von Grasland (Colling 2005). Da Arnika eine langlebige Art ist, kann sie in Lebensräumen überleben, die sich von ihrem ursprünglichen Lebensraum unterscheiden, insbesondere in verlassenen Graslandschaften, wenn sie nicht befruchtet werden. Das fehlende Management (extensive Beweidung und späte Mähung) verhindert jedoch das Überleben junger Setzlinge und die Art beschränkt sich auf die vegetative Vermehrung durch Rhizome. Die Bevölkerung von Arnika in Luxemburg ist dazu verdammt, in den nächsten zehn Jahren zu verschwinden, wenn die Maßnahmen zur Wiederherstellung der Bevölkerung nicht dringend umgesetzt werden.

STRATEGISCHES ZIEL:

Strategisches Ziel ist es, die Größe der aktuellen Populationen von Arnika deutlich zu erhöhen. Die sehr kleinen Populationen sind nicht lebensfähig, da die Art ein System der genetischen Unverträglichkeit in Bezug auf die sexuelle Fortpflanzung hat. Die Mindestzahl der Arnika-Individuen wird auf 500 pro Bevölkerung geschätzt, um mittelfristig eine lebensfähige Bevölkerung zu haben. Alle aktuellen Populationen sind deutlich kleiner. Auch die Wiedereinführung von Arnica montana in historische Stätten sollte in Betracht gezogen werden. Tatsächlich verfügt Arnica montana über keine Samenbank und das Wiederauftauchen der Art in einem günstigen Lebensraum ist angesichts der geringen Ausbreitungskapazität der Samen, die auf wenige Meter begrenzt ist, sehr unwahrscheinlich. Das strategische Ziel ist die Wiederherstellung und Schaffung von 10 lokalen Populationen von Arnica montana mit einer Population von mehr als 500 Individuen. Es ist zu beachten, dass sich bei dieser Art die Anzahl der Individuen stark von der Anzahl der Rosetten unterscheidet, die deutlich höher sein kann, da sich die Pflanze vegetativ mit Rhizomen vermehrt.

AKTUELLE AKTIONEN:

Die laufenden Maßnahmen betreffen Extensivierungsverträge mit manuellem Mähen, gefolgt von teilweise extensiver Beweidung (Conzefenn, Lukeschbaach, Bréichen) und dem Verbot der Düngung. Leider wurde das Gebiet bei Troine seit einigen Jahren nicht mehr beweidet, was fast zum Verschwinden der lokalen Bevölkerung geführt hat. Im Rahmen eines Forschungsprojektes der Abteilung Populationsbiologie der MNHNL wurde experimentell ein populationsverstärkendes Experiment durchgeführt. Während dieses Experiments im Sommer 2000 wurden 600 Arnika-Setzlinge im Gebiet Conzefenn in der Nähe der natürlichen Population gepflanzt. Die Setzlinge stammen aus Samen von zwei natürlichen Subpopulationen von Conzefenn, von denen eine bereits verschwunden ist. Bei der letzten Kontrolle im Sommer 2007 haben 105 Anlagen bis heute überlebt. Die experimentelle Population ist die größte Population von Arnica montana im Land. Das Experiment wurde 2002 am Standort Sauerwisen bei Wahlhausen wiederholt, wo in den 1950er Jahren eine historische Population von Arnica montana existierte. Leider ist dieses Experiment wahrscheinlich an dem heißen Sommer 2003 gescheitert. Die Ergebnisse des Standortes Conzefenn zeigen, dass es möglich ist, neue Populationen durch das Pflanzen junger Setzlinge zu schaffen. Diese Technik könnte nützlich sein, um die derzeit sehr kleinen Populationen in Lukeschbaach, Troine und Weicherdange zu erhöhen.

Spezifische Maßnahmen:

  • Pflanzung von jungen Setzlingen aus lokalem Saatgut zur Erhöhung der aktuellen natürlichen Populationen (Lukeschbaach, Troine, Weicherdingen).
  • Schaffung neuer Populationen in Grasland, die nach wissenschaftlichen Kriterien (z. B. Sauerwisen) ausgewählt werden.
  • Wiederherstellung von Borstgrasrasen (z.B. Conzefenn, Weicherdange, Troine)

Regelmäßige Messungen :

  • Die Biodiversität setzt späte Mäharbeiten (> 15. Juli) voraus, gefolgt von einer extensiven Beweidung durch Schafe ohne Düngung.

Entwicklungsmaßnahmen:

  • Einrichtung von Pufferzonen zur Vermeidung der Düngemittelversorgung aller betroffenen Bevölkerungsgruppen (Conzefenn, Troine, Lukeschbaach) in Zusammenarbeit mit den betroffenen Landwirten. So könnte beispielsweise ein 20 m breiter Grasstreifen um das sensible Gebiet herum in Betracht gezogen werden, der regelmäßig gemäht wird, um Nährstoffe zu exportieren und um Nährstoffe aus dem Einzugsgebiet zu gewinnen.

das Projekt in fotos