2019 – Der Bluthänfling
De Fluessfénk – Vull vum Joer 2019
In diesem Jahr hat natur&ëmwelt den Bluthänfling, auf Luxemburgisch Fluessfénk, zum Vogel des Jahres erkoren. Ein kleiner Vogel, der leider auf der Vorwarnliste der Roten Liste steht.
Kennzeichnend für das Männchen sind eine leuchtend rote Stirn und Brust. Sein Schwanz ist tief gegabelt und weiß gebändert. Das Weibchen ist ganz ohne Rottönung des Gefieders.
Hänflinge ernähren sich fast nur vegetarisch und fressen Samen, Knospen und Beeren von krautigen Pflanzen und Bäumen. Auch die Jungen werden bei Familie Hänfling überwiegend mit Samen gefüttert und nicht wie üblich nur mit Insekten. Beliebt sind vor allem die Samen von Disteln, Vogel- und Sternmiere, Beifuß und auch Ampfer. Alles Pflanzen, die am Feldrand wachsen könnten und als Unkraut bezeichnet werden.
Viele dieser Samen sind extrem klein und ein Hänfling muss den ganzen Tag über viele Tausende aufsammeln, um sich und seine Jungen zu ernähren. Dort wo sie fehlen, weil der Feldrand mitgepflügt oder abgespritzt wurde, herrscht Futtermangel.
Durch die zunehmende Bebauung und die intensive Landwirtschaft haben viele Offenlandvögel ihren natürlichen Lebensraum verloren. Monokulturen und fehlende Strukturen in der Landschaft erschweren daneben die Nahrungssuche, da immer weniger Insekten auf diesen Ackerflächen zu finden sind. Um gefährdete Arten zu schützen wäre es deswegen sehr nützlich Blühstreifen entlang der Felder anzulegen, Hecken zu pflanzen oder Streuobstwiesen (Bongerten) zu erhalten.
Das Nahrungsverhalten des Hänflings findet sich in vielen Sprachen in seinem Namen wieder. So findet man im Deutschen den Bezug zu Hanf und im Luxemburgischen zu Flachs -früher die Hauptnahrungspflanzen des Hänflings. Im Englischen heißt er „Linnet“, was ebenfalls Hanf bedeutet und im Französischen „Linotte mélodieuse“, was neben der Futterpflanze auf den vortrefflichen Gesang hinweist.